Ein schweres Erdbeben erschütterte am Donnerstag den Südosten der Steiermark.

Nachdem am Donnerstag ein Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Richterskala den Südosten der Steiermark erschüttert hat, rückten sofort erste Erkundungstrupps aus Österreich, Italien (Südtirol) und Deutschland ins Krisengebiet vor. Zum Glück handelt es sich bei dieser Lagemeldung um den Beginn einer Einsatzübung.

Fast 100 Rettungskräfte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), vom Weißen Kreuz und vom Technischen Hilfswerk (THW) übten vom 25. bis 28. Oktober 2012 in der Südsteiermark die Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen.

Aus dem Ortsverband Ergolding nahmen 11 Helfer an der Übung teil.

Hauptziel war es, die Schnittstellenkommunikation auf internationaler Ebene weiter zu verbessern, um im Notfall effizient Hilfe leisten zu können. Um die Einsatzübung so realistisch wie möglich gestalten zu können, wurden alle Vorgänge wie Alarmierungen und Anreisen in Echtzeit abgewickelt. Für die eingesetzten Kräfte gab es kein vorheriges Training/Briefing für Erdbeben oder sonstige Vorabinformationen über das Einsatzgebiet. Alle Führungsfunktionen wurden absichtlich mit jungen Kräften besetzt. Fehler sollten ganz bewusst zugelassen werden, um zu lernen. „Wir sprechen nicht dieselbe Sprache, obwohl wir alle Deutsch reden“, stachelte Josef Riener, der Übungsleiter, die Mannschaft anfangs an, um den Ehrgeiz zu wecken und das volle Leistungsspektrum abzurufen.

Die Aufgaben des THW waren vielfältig. So stellten die Kemptener mit der Fachgruppe Führung und Kommunikation eine Führungsstelle mit der Einsatzleitung, welche in den wichtigen Positionen durch alle teilnehmenden Organisationen besetzt war. Die Kollegen aus Ergolding rückten mit einer Bergungsgruppe an, um verschüttete Personen aus schwer zugänglichen oder eingestürzten Häusern zu retten. Außerdem brachten sie eine 230 KVA Netzersatzanlage mit, welche zuverlässig Strom für alle Verbraucher lieferte.

Der Arbeiter-Samariter-Bund war mit mehreren Rettungs- und Krankentransportwagen unterwegs, um sofort Erste Hilfe leisten zu können und die Verletzten sicher ins Krankenhaus zu überführen. Er hatte zusätzlich eine Hunderettungsstaffel dabei, die Tag und Nacht immer wieder bewusstlose Personen im ganzen Gelände aufspüren konnte.

Das Weiße Kreuz kümmerte sich maßgeblich um das Zeltlager und die Verpflegung. Sie stellten die komplette Küche, einen Duschcontainer und mehrere Zelte für die Unterbringung. Sie reisten aber auch mit Rettungstransportwagen (RTWs) an, um sich an den Rettungsmaßnahmen beteiligen zu können.

Die Landeswarnzentrale in Graz war auch in die Übung eingebunden und mit mehreren Personen vor Ort, um sich ein Bild vom Einsatz machen zu können. Zusätzlich war auch das Kriseninterventionsteam (KIT) vor Ort, um sich um die Betroffen zu kümmern.

Die Übung war trotz schlechten Wetterbedingungen, Regen und sehr kalten Nächten ein voller Erfolg, so konnten alle Teilnehmer ungeachtet Erschöpfung und sehr wenig Schlaf loben, wie perfekt am Schluss alles funktionierte. „Joe“ versuchte, das gesamte Erlebnis in Worte zu fassen: „Die Übung hätte nicht besser laufen können. Wir sitzen hier nicht als drei Hilfsorganisationen zusammen, sondern als ein ganz besonderes Team. Wir haben alle viel gelernt. Und die Aufgaben haben wir alle besser erledigt, als ich es erwartet habe!“. Mit diesem Satz beendete er den offiziellen Teil und verabschiedete alle in den wohlverdienten Feierabend.

Wie schnell so eine Katastrophe in Gebieten auftreten kann, in denen man es nicht vermutet und welches Ausmaß das annehmen kann, ist aktuell in den Medien zu verfolgen.

Wir danken an dieser Stelle nochmal allen Beteiligten für eine super Übung und freuen uns im nächsten Jahr wieder dabei sein zu dürfen.

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Text: THW OV Kempten (Dominik Haßelkuss)


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