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Atemschutzausbildung im Brandbezirk Süd

Die Feuerwehren aus Altfraunhofen, Aham, Bodenkirchen, Vilsbiburg, Eberspoint, Velden sowie das THW Ergolding beteiligten sich heuer an der Frühjahrsatemschutzausbildung im Brandbezirk Süd. Die 12 Feuerwehrmänner trafen sich an 9 Abenden mit insgesamt 30 Stunden um sowohl Theorie als auch den Umgang mit dem Pressluftatmer zu erlernen. Aufkommende Fragen wurden dabei vom Ausbildungsteam, bestehend aus Manfred Rieder, Wolfgang Finn und Robert Unterreitmeier, zu jederzeit fachkundig beantwortet.

 

Zu Beginn des Lehrgangs wurde auf die Historie und die Notwendigkeit des Atemschutzes eingegangen. Ebenso wurden die verschiedenen Atemgifte angesprochen und welche Auswirkungen diese auf den Kreislauf des Menschen haben. An einem weiteren Lehrgangsabend wurde dann auf die verschiedenen Atemschutzgerätetypen eingegangen und aus welchen Komponenten ein solches Gerät besteht. Auch wurden Filtergeräte, Fluchthauben und verschiedene Atemanschlüsse vorgestellt. Gleichermaßen wurde das Thema Reinigung und Instandhaltung der sehr teueren Geräte behandelt. Nach einer kurzen Pause wurde mehrmals das richte Anlegen der Atemschutzgeräte sowie Masken geübt und auf Einhaltung der Zeitvorgaben geachtet.

 

Wie schwer die Ausrüstung im Einsatz ist, konnten die Teilnehmer an zwei Abenden im Bauhof Bonbruck feststellen. Zu Beginn wurde eine Belastungsgewöhnungsübung durchgeführt, um sich mit dem Gerät im Einsatz vertraut zu machen. Dazu wurde das richtige Kriechen mit den Atemschutzgeräten auf dem Rücken und das Bewegen von Lasten unter Atemschutz geübt. Anschließend konnte die Hälfte der Gruppe das richtige Leiter sichern sowie Leiter steigen unter Atemschutz üben. Manfred Rieder zeigte dabei anschaulich die möglichen Fehler auf und erläuterte hierzu Verbesserungen. Der Rest der Gruppe übte die richtigen Knoten und Stiche zusammen mit Wolfgang Finn. Robert Unterreitmeier erklärte im Anschluss die richtige Strahlrohrführung im Innenangriff um unnötigen Wasserschaden zu vermeiden, aber zugleich den Trupp optimal vor der bestehenden Gefahr eines Flashovers (Durchzündung von erhitzten Rauchgasen) zu schützen. Auch wurden die verschiedenen Varianten der Personenrettung gezeigt und durchgeführt. Tags darauf wurde die erste Einsatzübung abgehalten. Es wurde angenommen, dass in der Waschhalle des Bauhofes sowie in der Werkstatt ein Brand ausgebrochen ist und mehrere Personen im bereits stark verrauchten Gebäude vermisst werden. Unter Atemschutz und mit Wasser am Strahlrohr wurde in die Waschhalle vorgegangen um sowohl die vermisste Person als auch den Brandherd zu finden. Da in der Halle keine Sicht herrschte, konnte man sich nur entlang der Wand tasten und den Boden nur mittels Feuerwehraxt und Händen absuchen. Ein weiterer Trupp ging mit Leinensicherung in die bereits stark verrauchte Werkstatt vor und rettete die vermissten Personen. Unverzichtbar ist hierbei, dass man im Trupp zusammenbleibt, da man sich sonst in einem solchen Komplex sehr leicht verliert. Die bei dieser Übung aufgetretenen Fehler wurden in der anschließenden Besprechung durch die Ausbilder angesprochen und nochmals mittels Beispielen verdeutlicht, welche Konsequenzen daraus folgen können.

 

Eine große Einsatzübung wurde im Feuerwehrgerätehaus in Altfraunhofen abgehalten. Für diese Übung wurden im gesamten Feuerwehrgerätehaus diverse Hindernisse aufgestellt, Übungspuppen verteilt und alles verraucht. Nach der Anmeldung der Trupps an der Atemschutzüberwachungsstelle wurde sowohl mit der Suche im Kellerbereich als auch in der Fahrzeughalle begonnen. Die erste verletzte Person konnte rasch geborgen werden und an den

fiktiv anwesenden Rettungsdienst übergeben werden. Da sich die Absuche der großen Fahrzeughalle als sehr zeitaufwendig erwies wurde ein weiterer Trupp angefordert. Dieser musste jedoch ziemlich schnell in den Kellerbereich wechseln, da dort ein Atemschutzgeräteträger das Bewusstsein verloren hatte und durch die Kameraden ins Freie verbracht werden musste. Durch die Atemschutzüberwachungsstelle wurde immer wieder der Druck der Pressluftflaschen als auch die Lagemeldungen der einzelnen Trupps abgefragt. Ebenso wurden verschiedene Szenarien durchgespielt. In der anschließenden Manöverkritik wurden die festgestellten Fehler wie fehlende Lagemeldungen oder Probleme beim Absuchen der Halle von den Ausbildern Rieder und Unterreitmeier angesprochen. Manfred Rieder sprach an, dass dies lediglich der Grundlehrgang für Atemschutzgeräteträger sei und man keinesfalls erwarten kann, dass alles richtig gemacht werde. Die weitere Ausbildung muss vielmehr in den Ortsfeuerwehren bei Übungen und weiteren Schulungen durchgeführt werden. Dazu stellen sich die drei Ausbilder jederzeit gerne zur Verfügung.

 

In der Hauptfeuerwache Landshut wurde das Ausdauertraining unter Atemschutz absolviert. So musste auf der Endlosleiter, welche den Aufstieg auf eine Drehleiter simuliert, eine Strecke von 20 Meter zurückgelegt werden, anschließend auf einem Heimtrainer Rad gefahren werden und auf dem Laufband gegangen werden. Zu letzt musste noch die Kriechstrecke, ein großer Gitterkäfig in welchem verschiedene Durchstiege und Hindernisse sind, absolviert werden.

Am letzten Ausbildungstag wurde den Teilnehmern dann sowohl die schriftliche Prüfung als auch die mündliche Prüfung abgenommen. Diese bestanden alle mit Bravour. Sowohl die Ausbilder als auch die anwesenden Vertreter der Gemeinde Bodenkirchen und der Feuerwehren bedankten sich bei den Teilnehmern für das aufgebrachte Engagement, die Bereitschaft für den Dienst am Nächsten und wünschten möglichst wenig Einsätze und falls doch, immer eine gesunde Rückkehr ins Gerätehaus.

 

Text & Fots: Dominik Götz, FFW Bodenkirchen





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