Fachgruppe Elektroversorgung (FG E)
1 Aufgaben
Die Fachgruppe Elektroversorgung (FGr E) betreibt temporäre Stromversorgung mittels Netzersatzanlagen für Schaden- bzw. Einsatzstellen, Notunterkünfte, kommunalen Energieversorgungsanlagen, Einrichtungen und Betriebe öffentlichen Interesses sowie für andere Bedarfsträger. Sie führt zur Behebung von Gefahren und Notständen unaufschiebbare Reparaturarbeiten an elektrischen Versorgungsanlagen durch.
Im THW-Auslandseinsatz übernimmt sie Aufgaben aus ihrem gesamten Leistungsspektrum.
1.1 Die Aufgaben der FGr E im einzelnen
Die Fachgruppe Elektroversorgung
- erkundet Schadengebiete, stellt Schäden fest und informiert oder berät Einheitsführer/Einsatzleiter
- sichert Gefahrenstellen ab
- sichert Schadenstellen an Elektroversorgungsanlagen
- führt Sicherungsmaßnahmen an Elektroversorgungsnetzen zur Verhinderung von Unfällen durch elektrischen Strom durch
- betreibt zeitlich begrenzt Ersatzstromversorgung für die Bevölkerung, für lebenswichtige Anlagen und Betriebe sowie Einrichtungen öffentlichen Interesses mittels mobiler Netzersatzanlagen
- speist in Netzabschnitte ein
- versorgt die Einheiten und Einrichtungen des THW und andere Bedarfsträger mit Strom aus Netzersatzanlagen
- repariert, baut und ergänzt (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) Elektroversorgungsanlagen im Niederspannungsbereich zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Einrichtungen
- unterstützt die Energieversorgungsunternehmen
- unterstützt die Fachgruppe Logistik bei der Prüfung von ortsveränderlichen E-Geräten
- führt alle Aufgaben im öffentlichen Netz unter Aufsicht und in Zusammenarbeit mit den Energieversorgungsunternehmen durch.
- Im Auslandseinsatz können alle vorgenannten Aufgaben übernommen werden.
2 Einsatztaktik
Die Fachgruppe Elektroversorgung (FGr E) ist das »mobile Elektrizitätswerk« des THW. Mit ihrem leistungsfähigen Stromerzeuger kommt sie dort zum Einsatz, wo vorübergehend größerer Energiebedarf zu decken ist. Neben der Strom-Erzeugung und –Einspeisung sind die Spezialisten dieser Gruppe in der Lage, zur Unterstützung der Energieversorgungsunternehmen (EVU) und anderer Anlagen-/Netzbetreiber Reparaturen auf der Niederspannungsebene vorzunehmen, bis hin zum Übergabepunkt (Hausanschluss).
An dieser Schnittstelle schließt dann das Aufgabenfeld der FGr Infrastruktur an.
Die FGr E arbeitet grundsätzlich eng mit den zuständigen EVU, Netz- bzw. Anlagenbetreibern und nach deren Weisung zusammen.
Bei Auslandseinsätzen des THW kümmert sich die FGr E u.a. um den Bau von Anlagen bzw. Systemen zur Stromversorgung, betreibt Stromerzeuger und wirkt beim Bau und Betrieb von Leitungsnetzen mit.
Die FGr E ist als Teil des Fachgruppen-Spektrums mindestens einmal in jedem GFB vorhanden und nimmt ihre Aufgaben vorrangig überörtlich wahr. Die Anforderungen an die Helfer dieser Fachgruppe erfordern beruflich einschlägige Ausbildung und Kenntnisse.
2.1 Schnittstellen
Die FGr E ist angewiesen auf:
- Transportkapazität für Personal
- Baumaschinen und Kräne für Freileitungs-/Erdkabelarbeiten
- Betriebsstoffversorgung für die NEA
Schnittstellen bestehen zu Einsatzleitung, -abschnittsleitung, THW-FüSt.
Zusammenarbeit erfolgt überwiegend mit:
- THW-Einheiten, Fachdienste und Bedarfsträger: Bei der zentralen Stromversorgung bzw. Einrichtung von temporären Stromnetzen für Einsatzstellen, Bereitstellungsräume, Notunterkünfte u.a.m.
- Energieversorgungsunternehmen (EVU): Zusammenarbeit, Unterstützung in deren Zuständigkeitsbereich
- FGr Infrastruktur: Einrichtung von Unterverteilstellen und -systemen ab Übergabepunkt zu Anlagen- und Hausanschlüssen
- Bergungsgruppen 1 und 2: Bei Arbeiten im spannungslosen Bereich
- FGr Beleuchtung: Bei der großräumigen Ausleuchtung von Einsatzstellen u.a.m.
- FGr Logistik : Versorgung mit Betriebsstoff, Baumaterialien, etc.