Verpflegungstrupp
Am Sonntag 11.15 Uhr bestand die Alarmbereitschaft auch für den Verpflegungstrupp mit Feldküche. Fahrzeuge und Ausstattung waren bereits vorbereitet und verlastet.
Am Dienstag um 5.00 Uhr (in der früh) wurde der Verpflegungstrupp des OV Ergolding alarmiert. 6 Helfer sind mit Doppelkapiener und Feldküche ausgerückt. Einsatzziel war Dannenberg im Landkreis Lüchow/Dannenberg (an der Grenze Niedersachsen/Brandenburg - Nähe Hamburg). (Eingesetze Helfer: Tahedl, Grassinger R, Janke, Schwimmbeck, Siebeneich, Schachner)
Unserer Verpflegungstrupp hatte am Freitag (zusammen mit anderen Verpflegungstrupps) für ca. 8.000 Personen gekocht. Es wurden rund eineinhalb Tonnen Fleisch verarbeitet.
Unser Verpflegungstrupp war voll im Stress. Unser Koch Robert Tahedl führte dabei die 12 Feldküchen und musste täglich für insgesamt ca. 8.500 Personen Essen zubereiten. Es wurden Feldküchen von THW und DRK eingesetzt. Die insgesamt 80 Helferinnen und Helfer, die mit der Verköstigung der Einsatzkräfte betraut waren, nächtigen in einer nahegelegenen Turnhalle.
Zum Schluss noch eine Zahl, um die Dimension der Verpflegung darzustellen. Am Freitag (23.08.2002) Mittag wurden allein mit einer Feldküche eine dreiviertel Tonne Nudeln zubereitet!
Fachgruppe Elektroversorgung
Am dem Sonntag (18.08.2002) gegen 18:00 Uhr während drei Mann von der Elektrogruppe (Weinzierl W., Niedermeier, Luginger J.) mit dem Ladeborder und NEA 320 (Netzersatzanlage 320 kVA) unterwegs. Erster Einsatzort war Eilenburg bei Leipzig. Dabei hatten sie die Aufgabe die Stromspeisung eines Klärwerkes sicher zu stellen.
Die Stromeinspeisung für das Klärwerk wurde am Dienstag vom OV Schwandorf übernommen, welche ein baugleiches Stromaggregat haben. Deshalb wurde die Mannschaft und das Aggregat nach Stendal in die Nähe von Magdeburg verlegt. Nebenbei halfen sie beim Sandsäcke füllen bzw. beim verlegen mit.
Zuletzt war das 320 kVA Notstromaggregat in der Nähe von Hamburg für Pumparbeiten eingesetzt. Für Freitag Abend wurde der Einsatzauftrag für das Notstromaggregat 320 kVA aufgehoben. Nach einer Übernachtung bei unserem Verpflegungstrupp (ca. 50 km Entfernung) traten Sie die Heimreise an.
Am Samstag 19:00 Uhr sind Sie wohlbehalten in der Unterkunft eingetroffen.
Hochwassereinsatz
Bis zu 11.000 THW-Helfer waren gleichzeitig im Hochwassereinsatz.
Weitere Einsatzkräfte standen mit ihrem Gerät in sogenannten Bereitstellungsräumen oder an ihren Standorten in Bereitschaft. Damit sicherte das THW taktisch die Ablösung seiner nach einigen Tagen erschöpften Kräfte und die schaffte die Möglichkeit, schnell auf die Anforderungen des Einsatzes reagieren zu können.
Auch in Tschechien waren Einsatzkräfte unterwegs.
Allein an der Autobahn Berlin-Nürnberg (A 9) zwischen Lutherstadt-Wittenberg und Vockerode liefen Hochleistungspumpen mit einer Leistung von rund 600.000 Litern pro Minute, um das Ansteigen der Wassermassen zu verhindert. Damit blieb die Autobahn befahrbar. Auch der dahinter liegende Bereich um das Weltkulturerbe "Wörlitzer Park" wurden vor den Fluten geschützt.
Desweitern hilft das THW bei der Beseitigung der Hochwasserschäden und der Instandsetzung der Infrastruktur. Ein Mosaikstein in dieser Arbeit sind die Fertigstellung mehrere große Behelfsbrücken. Die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) haben unter anderen mit einer Stahlkonstruktion eine vom Hochwasser zerstörte Brücke in der Nähe von Glashütte im Süden Dresdens wieder passierbar gemacht.
Alle verfügbaren Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen waren in das Krisengebiet verlegt. Insgesamt betrug die Pumpleistung über 3 Millionen Liter pro Minute. Daraus ergibt sich eine tägliche Gesamtpumpleistung von 4,3 Millionen Kubikmetern Wasser.
Die durch das THW eingesetzten Stromaggregate lieferten circa 20.000 Kilowatt (KW). Die Fachgruppen Elektroversorgung übernahmen die eigene Stromversorgung für Geräte, wie Pumpen und Beleuchtungsanlagen. Zudem werden Stromeinspeisungen an wichtigen Punkten, wie etwa Kommunikationseinrichtungen, Krankenhäusern u.ä. vorgenommen.
Für eigene und fremde Transportaufgaben hatte das THW über 600 LKW und knapp 150 Tieflader mobilisiert. Dies entspricht einer gesamten Zuladekapazität von 9.000 Tonnen. Insgesamt waren über 3.000 Fahrzeuge in den Schadensgebieten eingesetzt. Dazu kamen 250 Fährpontons und rund 300 Boote.
Um die Krisenstäbe der Landkreise und Kommunen über die Einsatzmöglichkeiten des THW zu beraten, wurden 150 Fachberater in die Katastrophengebiete entsandt. Zusätzlich beurteilten THW-Baufachleute die Statik der Gebäude und die Bauschäden.
Um sich schnell und unbürokratisch über die Situation vor Ort zu informieren und sich gegenseitig zu unterstützen, wurde darüber hinaus auf Initiative des THW eine tägliche Telefonkonferenz mit allen Hilfsorganisationen im Hochwassereinsatz eingerichtet.
Ein paar Helfer müssen auch zu Hause bleiben
Das THW ist trotz des laufenden Großeinsatzes in den Hochwassergebieten entlang der Elbe auch in anderen Regionen jederzeit einsatzfähig. Das dies wichtig ist zeigt folgender Vorfall:
Kommen wir (noch) nicht zum Hochwasser - kommt das Wasser zu uns...
Diese Erfahrungen machten zwei Ortsverbände in der Nähe von Aachen (NRW).
Dort machte gegen 17 Uhr der Himmel seine Pforten für 15 Minuten auf und ließ es ordentlich regnen.
Das war zuviel für die Kanalisation von Würselen. Bei weit über 120 Überfluteten Kellern forderte die Feuerwehr das THW Alsdorf zur Unterstützung an. Denn die Feuerwehren waren alle im Osten unterwegs und standen deshalb ohne Pumpen da. Deshalb wurde auch gleich darauf der THW Ortsverband Herzogenrath alarmiert und konnte wegen der Anwesenheit einiger Helfer bereits 2 Minuten später ausrücken. Mit zwei GKW, drei leistungsfähigen Pumpen und 6 Helfern konnte die Feuerwehr dankbar unterstützt werden. Gegen 22.30 war die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.